Die von Patrik Lauer vorgestellte Organisationsuntersuchung der Landkreisverwaltung Saarlouis durch eine externe Beratungsfirma lehnen die Grünen im Kreistag ab. In der entscheidenden Kreisausschusssitzung im Februar waren sie die einzigen, die dem Beschlussvorschlag zur Vergabe der Beratungsleistung an die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC im Umfang von rund 200.000 Euro nicht zugestimmt hatten. Fraktionsvorsitzender Klaus Kessler begründet dies mit den Worten:
„Das ist rausgeschmissenes Geld. Wir sind zwar nicht gegen eine Organisationsuntersuchung und die Stärken- und Schwächenanalyse des Landkreises, aber dies ist die originäre Aufgabe des Landrats und seiner Spitzenleute in der Verwaltung. Die Beauftragung einer Beratungsfirma ist der Beleg dafür, dass Landrat Lauer seine Hausaufgaben als Verwaltungschef an dieser Stelle nicht macht und die Verantwortung für mögliche Personaleinsparungen und notwendige strukturelle Reformen auf Landkreisebene insgesamt auf externe Berater überträgt. Das hatten wir im Kreistag bereits unter seiner Vorgängerin erlebt, die nach Beauftragung einer Firma zur Organisationsuntersuchung der Verwaltung damit kläglich gescheitert ist. Auch damals ist viel Geld verpulvert worden, auch damals waren wir Grüne dagegen. Ich wundere mich, dass CDU und SPD im Kreistag daraus nichts gelernt haben und jetzt in treuer Vasallenschaft einer großen Koalition dem Landrat folgen. Dabei geht es einzig und allein um Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung, wie dies schon der Titel des Projekts „Unterstützung bei der Haushaltskonsolidierung“ signalisiert. So etwas muss der Landkreis selbst leisten können als interne Angelegenheit der Verwaltung unter Führung des Landrates. Sollte es allerdings bei dieser Untersuchung noch zusätzlich darum gehen, die Organisationsstruktur und Gliederung der Landkreise insgesamt zu überprüfen und gegebenenfalls zu rechtfertigen, dürfte hierzu auf keinen Fall der Landkreis selbst als Betroffener der Auftraggeber sein. Dafür wäre dann allein das Land zuständig.“
Da das Projekt mehrheitlich im Kreisausschuss beschlossen worden ist, werden die Grünen es weiterhin kritisch begleiten und zur Hälfte der Umsetzungszeit einen Zwischenbericht über den Stand der Untersuchung einfordern.