Grüne und SPD im Kreis wollen Wasserstoffbusse für die KVS

In der Aufsichtsratssitzung der Kreisverkehrsbetriebe Saarlouis am 25.März ging es in erster Linie um eine Grundsatzentscheidung zur Umstellung der KVS Flotte auf Busse ohne CO2 Emissionen. Aus Sicht der aus dem Kreistag entsandten Aufsichtsratsmitglieder Klaus Kessler (Grüne) und Bernd Valentin (SPD) ist dies dringend erforderlich, um klimaneutrale Region zu werden und auch aktuelle EU – Vorschriften einzuhalten. Die EU-Richtlinie „Clean Vehicle Directive“ (CVD) schreibt hierzu verbindliche Quoten und Mindestziele für die Bus – Beschaffung bis 2030 vor.

In der Sitzung wurde dazu das vom Landkreis in Auftrag gegebene Gutachten der Verkehrs- und Projektmanagement Gesellschaft (BPV) Consult vorgestellt, das verschiedene Varianten einer künftigen Beschaffungsstrategie für eine abgasfreie Busflotte vorsieht. Die Erläuterungen von Dr.Christoph Zimmer von der BPV beinhalteten neben einer ökologischen Bewertung auch wirtschaftliche Aspekte sowie Antworten zur technischen Machbarkeit und entsprechenden Umsetzungsstrategien. Im Gutachten selbst geht es um die Gegenüberstellung bzw. den Vergleich verschiedener Antriebsmodelle und deren ökologischer Bewertung auf der Zeitachse der nächsten 10 Jahre. Es werden Modellberechnungen angestellt zwischen Batteriebussen, Wasserstoffbussen und Gasbussen, wobei klar ist, dass lediglich Batterie- und Wasserstoffbusse emissionsfreie Antriebe haben. Der Aufsichtsrat spricht sich tendenziell gegen die Beschafftung von Gasbussen aus und bevorzugt bei den abgasfreien Antrieben in erster Linie wegen der großen Reichweite und der schnellen Betankung die Anschaffung von Wasserstoffbussen. Batterie elektrische Busse könnten ergänzend im Kurzstreckenbereich eingesetzt werden.

Klaus Kessler und Bernd Valentin äußern dazu: „Der Wasserstoffantrieb passt zur Strategie des Landkreises und unseren Planungen, die Wasserstofftechnolgie weiter  voranzutreiben. Das kürzlich vorgestellte Projekt eines „Zukunftscampus Wasserstoff“ lässt sich gut in eine Gesamtstrategie zur technologischen Inovation im Automotivbereich integrieren.  Auch die industrielle Nutzung des Wasserstoffs ist für uns ein Thema im Landkreis, denn die unmittelbarte Nähe zur Dillinger Hütte ist ein zentraler Standortvorteil für die KVS. Wir hatten bereits zu Beginn des vergangenen Jahres einen Koaltionsantrag im Kreistag zur Prüfung der Einrichtung einer Wasserstofftankstelle für die KVS beschlossen. Jetzt brauchen wir einen Fahrplan, wie und bis wann wir die KVS Flotte auf Wasserstoffbusse umstellen, und dazu macht uns das Gutachten konkrete Vorschläge, die wir gerne aufgreifen. Die KVS hat 68 Busse im Eigenbetrieb, allesamt Dieselbusse. Unser Ziel ist es, in den nächsten Jahren in einem Stufenplan sukzessive die Dieselbusse durch emissionsfreie Busse zu ersetzen. Im Durchschnitt könnten dann jährlich 6 bis 7 Busse beschafft werden.  Der Start soll in 2022 erfolgen, nach 2025 sollten nur noch emissionsfreie Busse angeschafft werden. Es müssen natürlich alle Mittel und Möglichkeiten der Förderung durch den Bund, Land und die EU genutzt werden, um dieses ehrgeizige Bus – Beschaffungsprojekt der KVS langfristig finanziell abzusichern.Durch die Umstellung auf emissionsfreien Antrieb unserer Busse wird auch ein wesentlicher Punkt des Koalitionsvertrags von SPD, Grünen, Linken und FDP im Kreistag erfüllt.“