Grüne kritisieren Mittelkürzung im Bereich der Schuldnerberatung

Im Rahmen seiner Haushaltsberatungen hat der Kreistag im Dezember mit Stimmen-mehrheit der CDU und SPD eine Kürzung der Zuschüsse für die Schuldnerberatung der im Kreis zuständigen Verbände Arbeiterwohlfahrt (Awo) und Caritas beschlossen. Die Grünen-Kreistagsfraktion hat diese Entscheidung nicht mitgetragen. Hierzu erklärt der Fraktionsvorsitzende, Klaus Kessler:

„Die Awo und Caritas im Kreis Saarlouis erfüllen mit der Schuldnerberatung und -betreuung einen wichtigen gesetzlichen und gesellschaftlichen Auftrag. Diesem kommt in Zeiten der steigenden Verschuldung der Bevölkerung eine umso größere Bedeutung zu. Die Schuld-nerberater müssen neben Sozialhilfeempfängern immer häufiger auch Menschen vor dem Sozialhilfebezug in prekären Arbeitsverhältnissen beraten und betreuen. Vor diesem Hinter-grund halten wir die von Landrat Lauer und dem Kreistag beschlossene Kürzung der Zu-schüsse für die Schuldnerberatung für sozialpolitisch nicht verantwortbar.

Mit Stimmenmehrheit der CDU und SPD und gegen die Stimmen der Grünen-Fraktion hat der Kreistag im Dezember durchgesetzt, dass die Kosten für Verwaltung und Overhead nur noch mit 15 Prozent der Personalkosten und die Sachkosten mit noch nur zehn Prozent der Personalkosten der beiden Wohlfahrtsverbände erstattet werden. Dies entspricht jeweils einer Kürzung um fünf Prozent. Der Landkreis folgt mit dieser Sparmaßnahme einem Vorschlag der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC, die einem Gutachten für den Landkreis in den Bereichen Schuldnerberatung, psychosoziale Beratung und integrative Leistungen ein Sparpotenzial von insgesamt 300.000 Euro pro Jahr ermittelt hat.

Es ist fraglich, ob die beiden Träger der Schuldnerberatung aufgrund der Mittelkürzung durch den Landkreis ihren Aufgaben in der Schuldnerberatung und -betreuung weiterhin in dem bisherigen Umfang nachkommen können. Das neue Konzept der Schuldnerberatung ist unter dem Zwang dieser Mittelkürzungen entwickelt worden. Wir fordern, dass nach einem Jahr zumindest eine Evaluierung dieses Konzepts im Hinblick auf Erfolgsquote, Umfang der Bera-tung und Erreichbarkeit der Zielgruppe erfolgt.“