Landrat Lauer streicht Stellen für Fachkräfte der Jugendarbeit – Große Koalition handelt sozialpolitisch verantwortungslos

Die Große Koalition in Saarlouis hat in der letzten Kreistagssitzung im vergangenen Jahr (16. Dezember) auf Vorschlag von Landrat Lauer erste Maßnahmen zur Umsetzung der Sparvor-schläge der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC beschlossen. Auf besondere Kritik seitens der Grünen-Kreistagsfraktion stoßen hierbei Kürzungen im Bereich der Jugendsozialarbeit im Saarlouiser Modell. Dieses Modell beinhaltet eine Förderung von Personalstellen in der Ju-gendarbeit der Kommunen durch den Landkreis von 60 Prozent der Personalkosten. Hierzu erklärt der Fraktionsvorsitzende der Grünen-Kreistagsfraktion, Klaus Kessler:

„Landrat Lauer und die Große Koalition kürzen im Bereich der Jugendsozialarbeit ab diesem Jahr zwei Stellen für sozialpädagogische Fachkräfte in der Stadt Saarlouis und eine Stelle in Dillingen. Wir halten diese Sparmaßnahmen für den völlig falschen Weg, um den Haushalt zu konsolidieren. CDU und SPD handeln damit nicht nur den Beschäftigten gegenüber sozialpolitisch verantwortungslos. Die Kürzungen werden außerdem zwangsläufig zu einer Qualitätsverschlechterung in der Jugendsozialar-beit führen.

Umso fataler ist diese Sparmaßnahme vor dem Hintergrund, dass in den Ballungszentren Saarlouis und Dillingen wegen der besonderen Sozialproblematik ein besonderer Bedarf an sozialpädagogi-schen Fachkräften besteht. Zudem befürchten wir, dass durch die Stellenstreichungen erfolgreiche Projekte im Bereich der Jugendsozialarbeit gefährdet werden. Völlig unverständlich ist uns außerdem, weshalb Landrat Lauer diese von PwC vorgeschlagene Kürzungsmaßnahme bereits in diesem Jahr umsetzen will. Die Wirtschaftsprüfer selbst halten die Stellenstreichungen erst im Jahr 2017 für nötig.

Wir Grüne lehnen Konsolidierungsmaßnahmen des Haushaltes auf Kosten der Jugendhilfe grundsätz-lich ab. Wer an der Förderung der gesellschaftlichen und sozialen Entwicklung der Kinder und Ju-gendlichen spart, nimmt ihnen auch Zukunftsperspektiven. Die vordergründig eingesparten Gelder werden uns also zu einem späteren Zeitpunkt wieder teuer zu stehen kommen.“