Standortsicherungskonzept für kleinere Schulen


Grüne im Kreistag: Standortsicherungskonzept für kleinere Schulen im Landkreis gefordert

Schulordnungsgesetz der Landesregierung beschleunigt Schulschließungen

Durch die Neufassung des Schulordnungsgesetzes der Großen Koalition, wonach die weiterführenden Schulen bereits in zwei Jahren insgesamt eine Mindestschülerzahl von 220 vorweisen müssen, sind im Landkreis Saarlouis gleich mehrere Schulstandorte gefährdet. Die Grünen im Kreistag verweisen auf Berechnungen der Landeselterninitiative Bildung, nach denen ab 2014  nicht nur die Erweiterte Realschule Bous, sondern auch die Erweiterte Realschule in Saarlouis In den Fliesen, die ERS in Saarwellingen  und ab 2016 auch die ERS Lebach von einer Schließung bedroht sind.

Der Grünen Fraktionsvorsitzende im Kreistag Saarlouis, Klaus Kessler erklärt dazu:

„Die Zweijahresfrist  im Schulordnungsgesetz  zur Berechnung der Mindestschülerzahl für die neuen Gemeinschaftsschulen ist eigentlich viel zu kurz, um einen Schulstandort mit einer  neuen Schulform attraktiv zu machen und zu profilieren.  Die Gemeinschaftsschulen brauchen eine angemessene Entwicklungszeit, um ihr Konzept bekannt zu machen und bei der Elternschaft für eine Anmeldung zu werben. So ist z. B. noch wenig bekannt, dass an der Gemeinschaftsschule alle Abschlüsse bis zum Abitur erworben werden können und alle Schülerinnen und Schüler bereits ab dem fünften Schuljahr  zwei Fremdsprachen, das sind Englisch und Französisch, lernen. Das Schulordnungsgesetz benachteiligt zudem kleinere Schulen dadurch, dass diese ohnehin bei der Berechnung der Mindestschülerzahlen durch Addition der bisherigen Zahlen der auslaufenden Erweiterten Realschulen schlechte Karten haben.
Jetzt brauchen wir im Kreistag ein Standortsicherungskonzept um eine Welle von Schulschlie-ßungen zu vermeiden. Wir Grüne wollen im Landkreis Saarlouis ein qualifiziertes wohnortnahes Schulangebot aufrechterhalten und kämpfen um jede Schule im Landkreis Saarlouis.“

Die Grünen – Fraktion fordert Landrat Lauer auf, einen Schulentwicklungsplan vorzulegen, aus dem hervorgeht, welche Schulstandorte mit welchen Investitionen und Konzepten in den nächsten 15 Jahren im Landkreis Saarlouis eine Zukunft haben. Dabei sollen insbesondere kleinere Schulen im Rahmen eines Standortsicherungskonzeptes eine Perspektive erhalten.

Zu prüfen sind dabei insbesondere Maßnahmen wie:
–    die Verlängerung der Zweijahresfrist zur Berechnung der Mindestschülerzahl unter bestimmten Voraussetzungen,
–    die besondere Berücksichtigung der Infrastruktur der Schule sowie des sozialen Umfeldes,
–    Attraktivitätssteigerungen  durch spezielle bauliche Maßnahmen,
–    besondere pädagogische Konzepte und Profilbildungen der Schule,
–    Ausbau der Schule zu einer Gebundenen Ganztagsschule,
–    Maßnahmen zu Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit der Schulen.

Abschließend sagte Klaus Kessler: „Wir erwarten natürlich, dass Landrat Lauer im Kreistag ausführlich über die Ergebnisse seines Gespräches mit Bildungsminister Commercon berichtet.

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